Thema des Tages:
„DIE LINKE wollte die Praxisgebühr bereits in der letzten Legislaturperiode abschaffen. Es ist schön, dass uns allmählich immer mehr Politiker aller Parteien folgen. Diejenigen, die als letzte den Unsinn dieser Gebühr begriffen haben, tun aber nun so, als seien sie die Ersten gewesen“, sagt Martina Bunge zu Äußerungen von ihrem SPD-Kollegen Lauterbach und vom hessischen Sozialminister Grüttner (CDU) zur Abschaffung der Praxisgebühr. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Ich möchte zumindest daran erinnern, dass die Praxisgebühr
unter Rot-Grün mit starker Mitwirkung der CDU/CSU eingeführt wurde und
von Beginn an umstritten war. Es lagen längst internationale Studien zur
Wirkung von Zahlungen im Moment der Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen vor. Die Praxisgebühr wurde von Anfang an vor
allem zur Entlastung der Arbeitgeber zulasten der Kranken und besonders
der sozial Benachteiligten eingeführt. Ihre Einführung war eine
Entscheidung, das Gesundheitssystem unsozialer zu machen. Wenn nun
Lauterbach von der SPD oder Grüttner von der CDU so tun, als seien sie
die Speerspitze einer Bewegung zur Abschaffung der Praxisgebühr, dann
ist das der blanke Hohn.
Umso erfreulicher, wenn sich nun alle eines Besseren besinnen. Das muss
dann aber auch Konsequenzen haben: Die SPD hätte bereits im Frühjahr der
Sofortabstimmung unseres Antrags zur Abschaffung der Praxisgebühr
zustimmen können - hat dies aber abgelehnt. Die FDP blinkt links, fährt
aber weiter rechts. Und die Bundestagsfraktion der CDU/CSU sucht
händeringend nach jeder noch so unsinnigen Begründung, um die
Praxisgebühr beizubehalten, weil sonst die Finanzierung der GKV
gefährdet sei. Eine Finanzierung, die auf eine solch unsoziale,
unsinnige Praxisgebühr angewiesen ist, muss grundlegend geändert
werden.“
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