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Dienstag, 21. Dezember 2010

Brief an die Besucher des Großenhainer Weihnachtsmarktes


Mancher Besucher des Großenhainer Weihnachtsmarktes staunte über den Weihnachtsmann der unangekündigt über den Platz stampfte und kleine Beutel mit Süßigkeiten verteilte. Doch da war noch mehr - ein Brief für Erwachsene, geschrieben von der Linksjugend

Wir wollen Ihnen mit diesem Päckchen eine kleine Freude machen!
Für viele Menschen ist die Vorweihnachtszeit sehr stressig, gilt es doch allerhand Geschenke für die Liebsten zu besorgen und dann ist da auch noch die Kälte und der Schnee.

Vielleicht jedoch, wenn die Holzbausteine für Klaus, die Puppe für Anne, die Schlager CD für Mutter, der rote Stern für den Lebenspartner und nicht zu vergessen der Marx Klassiker für den besten Freund besorgt sind, die Zeit nun auch für den gemächlichen Gang über den Weihnachtsmarkt reicht, nun vielleicht ist dann auch Zeit noch einmal den Blick und die Gedanken schweifen zu lassen…

Für viele Menschen endet der Stress nämlich nicht mit dem Kauf der letzten Geschenke. Der 40-jährige Andreas der seine Familie versorgen muss, quält sich auch in der Weihnachtszeit mit der Sorge um seinen Arbeitsplatz als Monteur. Seine Firma setzt immer mehr auf Leiharbeiter. Die 35-jährige Gabriele kann auch in der Weihnachtszeit nicht gut schlafen, im Altenheim fehlen Pflegekräfte, dass heißt für sie arbeiten im Akkord und enorme psychische und physische Belastungen und das für einen Lohn von dem man kaum Leben kann. Die 74-jährige Frau Grafe hat ihr halbes Leben in einer Fabrik gearbeitet, sich dabei eine schweres chronisches Leiden zugezogen und nun reicht ihre Rente vorn und hinten nicht und sie muss Sozialhilfe beantragen, so hat sie sich das nicht vorgestellt. Auch der 10-jährige Franz ist traurig, seine Familie kommt mit dem Hartz IV Satz gerade so um die Runden, die Winterschuhe ließen sich gerade noch stemmen aber das Märchenbuch sprengt das Budget. Zuletzt, die 15-jährige Pauline ist betrübt, dass aufgrund der Kürzungen in der Jugendhilfe, das Jugendzentrum im nächsten Jahr geschlossen werden muss, sie weiß nun nicht wo sie sich mit ihren Freunden treffen kann und wer ihr bei den Hausaufgaben helfen soll.

Weder wollen wir Ihnen die Weihnachtszeit verderben noch Ihnen ein schlechtes Gewissen einreden, wir wollten vielmehr ein wenig zum Nachdenken anregen. Die Geschichten sind das Leben, für den ein oder anderen sind es vielleicht auch keine Geschichten sondern eben die traurige Realität.
Auch wir haben nicht der Weisheit letzten Schluss, doch liegt es uns wohl sehr am Herzen, einen kurzen Appell einzuwerfen, so banal er auch klingen mag, so schwierig ist es meist in der Praxis – Mischen Sie sich ein lassen Sie sich nicht abstumpfen, werden Sie gegenüber anderen nicht gleichgültig und teilnahmslos, stehen sie einfach auch für andere Menschen ein. 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen noch eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

DIE JUNGE LINKE


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