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Freitag, 15. Dezember 2017

Kerstin Lauterbach zum AfD-Antrag: „Der bringt uns keinen Schritt weiter“



Während LINKE und Grüne sich seit langem für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Hebammen in Sachsen einsetzen, springt nun die AfD mit einem eigenen Antrag auf den fahrenden Zug auf. Der Antrag, so Kerstin Lauterbach, vergisst wichtige Ebenen und kratzt bei der Finanzierung nur an der Oberfläche.  Die Situation und die Position der LINKEN fasst Kerstin Lauterbach so zusammen:

Die Finanzierung der Kliniken ist unzureichend, zudem stehen sie im harten Wettbewerb zueinander. Eine Folge des ökonomischen Drucks ist ein enormer Personalnotstand. So auch in der Geburtshilfe. Fast die Hälfte der Hebammen kümmern sich um 3 Frauen gleichzeitig während der Geburt – sagt der wissenschaftliche Dienst des Bundestages. Das führt nicht nur zu Überlastung der Hebammen, sondern zu über 70% Teilzeitarbeit. Auch führt der ökonomische Druck zu höheren Interventionsraten wie Kaiserschnitten. Die Versorgung mit Hebammenleistungen muss wohnortnah erfolgen. Geburten müssen regelhaft 1:1 betreut werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass so die Interventionsrate sinkt. Statt kommerzieller Haftpflichtversicherung muss ein steuerfinanzierter und auf Bundesebene angesiedelter Haftungsfonds eingerichtet werden. Die Hebammen sind besser zu vergüten, und zwar ambulant wie stationär. Ihr Antrag bringt uns also keinen Schritt weiter.

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